Zu den politisch Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes zählten jene Personen, die anderen politischen Parteien, Organisationen oder sozialen Gruppen angehörten. Diese versuchte das Nazi-Regime wegen ihrer politischen Ansichten oder ihrer „unangepassten Lebensweise“ zu unterdrücken, wegzusperren oder sogar auszulöschen.
Der in Kemeten am 15. Mai 1896 geborene und später in Korneuburg wohnhafte Hans Mühl wurde vom Volksgerichtshof wegen “Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte” verurteilt. Am 22. Feber 1943 wurde Hans Mühl in Berlin im Alter von 46 Jahren hingerichtet.
Hans Mühl war Mitglied der KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs). Der kommunistische Widerstand zählte zur prozentuell größten Gruppierung innerhalb des österreichischen, deutschen und europäischen Widerstandes.1 Zur keiner Zeit hatte die KPÖ eine solche Bedeutung wie im Widerstand.2 Neben der Wiederherstellung der demokratischen Republik stand für den kommunistischen Widerstand die Verteidigung der Unabhängigkeit Österreichs im Vordergrund. So erklärte die KPÖ im August 1938 den Kampf gegen das NS-Regime als „einen nationalen Freiheitskampf gegen die imperialistische Fremdherrschaft und für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit“. Zu einem Nebenziel gehörte auch der „Kampf gegen die Kulturbarbarei und den Antisemitismus“.3
Tötungsanzeige bzw. Bekanntmachung der Tötung u.a. von Hans Mühl. (Quelle: DÖW Plakatsammlung, P3212)
1 Neugebauer, Wolfgang: Der österreichische Widerstand. 1938–1945. Wien: 2015, S. 133.
2 Neugebauer: Der österreichische Widerstand, S. 95.
3 Neugebauer: Der österreichische Widerstand, S. 91f. Siehe auch: Widerstand Wien, Bd. 2, S. 97; Luza, Widerstand, S. 119.