Zwar veranlasste die Rote Armee schon im Mai 1945 eine Teiluntersuchung des Massengrabes in Deutsch-Schützen, passiert ist danach aber jahrzehntelang nichts.
Erst 1995 gelang es, das inzwischen dem Vergessen anheimgefallene Massengrab erneut zu lokalisieren. In nur als kleinlich zu bezeichnenden Verhandlungen zwischen dem Innenministerium, der Gemeinde Deutsch-Schützen, der Israelitischen Kultusgemeinde und dem Verein „Schalom. Verein zur Wiederherstellung und Erhaltung der jüdischen Friedhöfe in Wien“ konnten sich schließlich alle Beteiligten auf die Errichtung einer Grabstelle am Ort des Verbrechens einigen.
Zwei Bilder vom Grabstein des Massengrabes in Deutsch-Schützen
Die einzige Bitte der Angehörigen, die Namen der bekannten Opfer auf dem Gedenkstein einzugravieren, wurde ignoriert. Von zwölf Opfern sind bisher die Namen bekannt. Es handelt sich um: János Földösi, Ferenc Haimann, György Klein, László Komlós, György Sárkány, Andor Sebestyén, József Sebestyén, György Schwimmer, Péter Szanto, Imre Wallerstein, József Weinberger und József Weisz. Und auch diesmal, fünfzig Jahre nach Kriegsende, ließen die österreichischen Behörden die Möglichkeit ungenutzt verstreichen, den seit 1945 namentlich bekannten Todesschützen Adolf Storms auszuforschen.