Postkarte: Vorne links das Laci Blau-Geschäft. Mitte links die Synagoge (Quelle: Gemeindearchiv Rechnitz)
Nach 1945 kehrte nur eine einzige jüdische Familie nach Rechnitz zurück und wurde hier wieder sesshaft: Netti Blau (geboren 1869), ihr Sohn Leo Blau (geboren 1902) und ihre Tochter Theresia (geboren 1900), genannt Riza. Leo Blau war 1938 die Flucht über Jugoslawien nach Shanghai gelungen, von wo aus er nach Rechnitz zurückkehrte.
Seine Mutter lebte während der NS-Zeit in Palästina. Er führte den Gemischtwarenhandel seines Onkels Viktor Engel, fort, der in Brcko (damals Jugoslawien) von den Nazis ermordet worden war. Riza Blau hatte im Exil geheiratet und führte den Namen Rechnitzer. Sie war in Rechnitz viele Jahre eine beliebte Geigenlehrerin. Die letzten Jahre verbrachte sie im Altersheim. Den Besitz erbten ihre Nichten in Israel, die das Haus verkauften. Riza starb 1984 und wurde in der jüdischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs bestattet.