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Anhaltelager Lackenbach

Anhaltelager Lackenbach

Anhaltelager Lackenbach

Das Anhaltelager in Lackenbach bildete das größte nationalsozialistische Zigeunerlager während der NS-Zeit auf österreichischem Boden1 und erfüllte mehrere Zwecke in der „NS-Zigeunerverfolgung“. Zum einen diente es der „Ausgliederung der biologischen Volksschädlinge aus dem deutschen Volkskörper“ und zum anderen spielte der Arbeitszwang eine wesentliche Rolle. Das Lager in Lackenbach hatte aber auch die Funktion als Durchgangslager für österreichische „Zigeuner“, die vor ihrer Deportation in andere Konzentrations- und Vernichtungslager zusammengezogen wurden.2 So schufen die Nationalsozialisten die Möglichkeit, im Falle einer endgültigen Entscheidung in der „Zigeunerfrage“, d.h. im Falle der angeordneten endgültigen Abschiebung in andere KZs und Vernichtungslager in den eroberten Ostgebieten, schnell handeln zu können.3 Weitere nationalsozialistische Maßnahmen wie z. B. Sterilisierungen, wissenschaftliche Experimente oder physische Vernichtung wurden in Lackenbach nicht durchgeführt.4

 


1 Erika Thurner: Zigeuner im Burgenland – Das Lager Lackenbach. In: Verband Österreichischer Geschichtsvereine (Hg.): Bericht über den siebzehnten österreichischen Historikertag in Eisenstadt veranstaltet vom Verband Österreichischer Geschichtsvereine in der Zeit vom 31. August bis 5. September 1987. Wien: 1989, 112.

2 Gerda Wagner: Die Lager der „Zigeuner“ im Burgenland, 21.

3 Erika Thurner: Die Zigeuner als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Österreich. Dissertation Universität Salzburg: 1982, 82.

4 Eduard G. Staudinger: Die Zigeuner im Burgenland 1938–1945. In: Stefan Karner (Hg.): Das Burgenland im Jahr 1945. Beiträge zur Landes-Sonderausstellung 1985. Eisenstadt: 1985, 157.

 

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