"Das Kriegsende zeichnet sich ab"
"Das Kriegsende zeichnet sich ab"
Bis zum Jahr 1938 passierte den Bahnhof täglich ein Personenzug auf der Strecke Wien-Ost – Parndorf – Wulkaprodersdorf – Sopron – Köszeg. Dieser Personenverkehr wurde aber mit dem Beginn der Nazi-Herrschaft in Österreich eingeschränkt. Während der NS-Zeit begann man im Bereich des Steinbruchs am Fenvös-Ried eine Schleppbahn zu bauen. Diese wurde von Ostarbeitern, Franzosen und russischen Kriegsgefangenen während des Krieges zu einer Gleisanlage ausgebaut. Das im Steinbruch abgebaute Gesteinsmaterial wurde für den Bau der Reichsautobahn verwendet.
Steinbruch Oberpullendorf (Sammlung Norbert Ernst Boda)
Am Bahnhof zeichnete sich das Ende des Zweiten Weltkrieges ab, als am 28. März 1945 ein Sonderzug mit dem ungarischen Ministerpräsident Szálasi eintraf, der sich bereits auf der Flucht vor den Sowjets befand. Da aber die Strecke in Richtung Sopron mit Kriegsmaterialzügen verstopft war, setzte er seine Flucht in Richtung Westen vom Bahnhof Oberpullendorf mit einem PKW fort.
Bis zum Jahr 1938 passierte den Bahnhof täglich ein Personenzug auf der Strecke Wien-Ost – Parndorf – Wulkaprodersdorf – Sopron – Köszeg. Dieser Personenverkehr wurde aber mit dem Beginn der Nazi-Herrschaft in Österreich eingeschränkt. Während der NS-Zeit begann man im Bereich des Steinbruchs am Fenyös-Ried eine Schleppbahn zu bauen. Diese wurde von Ostarbeitern, Franzosen und russischen Kriegsgefangenen während des Krieges zu einer Gleisanlage ausgebaut. Das im Steinbruch abgebaute Gesteinsmaterial wurde für den Bau der Reichsautobahn verwendet.
Am Bahnhof zeichnete sich das Ende des Zweiten Weltkrieges ab, als am 28. März 1945 ein Sonderzug mit dem ungarischen Ministerpräsident Szálasi eintraf, der sich bereits auf der Flucht vor den Sowjets befand. Da aber die Strecke in Richtung Sopron mit Kriegsmaterialzügen verstopft war, setzte er seine Flucht in Richtung Westen vom Bahnhof Oberpullendorf mit einem PKW fort.
Bahnhof Ober-Pullendorf (Sammlung Norbert Ernst Boda)
Endkämpfe in Oberpullendorf
Endkämpfe in Oberpullendorf
Einen Tag später, am 29. März, wurde die kleine Bachbrücke in der Nähe des Bahnhofes gesprengt. In der Nacht auf den 30. März fuhr noch ein Zug, besetzt mit Soldaten aus einem deutschen Infanterieregiment, in den Bahnhof ein, der jedoch aufgrund der Brückensprengung nicht weiterfahren konnte. Die deutschen Soldaten bekamen den Auftrag, den Ostwall zu besetzen – nicht wissend, dass die Rote Armee bereits auf der alten Bundesstraße zwischen Dörfl und Oberpullendorf, also parallel zum Bahnhof, Stellung bezog. Daraufhin kam es zu schweren Kämpfen am Bahnhofsgelände, am Bahnweg, in der Bahngasse sowie in der Neugasse. Dort erinnert noch heute der russische Soldatenfriedhof an die letzten Kriegstage in Oberpullendorf. 2015 wurde die Gedenkstätte am sogenannten Russenfriedhof generalsaniert. An dieser Stelle wurden einst Soldaten der Roten Armee, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene bestattet. Man vermutet, dass mindestens 164 Menschen an dieser Stelle begraben wurden.
Quellen
Verwendete Literatur
Stadtgemeinde Oberpullendorf (Hg.): Die Stadt Oberpullendorf. Graz: 1975, 92f.
O.V.: Oberpullendorf: Gedenkstätte renoviert. Online unter: https://burgenland.orf.at/v2/news/stories/2744783/ [letzter Abruf: 24.8.2020].