Graf Ladislaus Niczky
Ein guter adeliger Jagdfreund von Baron Rohonczy war Graf Ladislaus Niczky, der letzte der Niczkyschen Grafen von Nebersdorf/ Šuševo. Niczky wurde am 12.3.1905 in Sopron/ Ödenburg geboren. Seine Eltern war Paul Niczky (*1873) und Margit Maria, geborene Esterházy (*1877). Nach dem sogenannten „Anschluss“ 1938 wurde Niczky von den Nationalsozialisten immer wieder mit Schikanen belegt. Auch ihm fehlten Arbeitskräfte auf den Gütern des Schlosses in Nebersdorf. So begab sich der Graf und sein damaliger Jäger, Johann „Jonči“ Palatin nach Lackenbach, um Arbeitskräfte aus dem Lager zu holen. Zeitzeuge Adolf Pápai (*1931) hat berichtet, 1943 das Glück gehabt zu haben, „das Lager verlassen zu können und beim Jäger des Grafen auf Schloss Nebersdorf, Ladislaus Niczky, in Dienst genommen zu werden“. Pápai weiter: „Der Graf hat viele Roma, meine Mutter, meine Schwester und auch viele, die er gar nicht zum Arbeiten gebraucht hat, aus dem Lager herausgenommen und so ihr Leben gerettet. Er war einmalig.“
Menschenrettung
Wieviele Rom*nja der Graf retten konnte ist leider unbekannt. Es dürften einige gewesen sein, war doch sehr viel auf dem gräflichen Anwesen zu tun. Der adelige Menschenfreund, von Nahestehenden „Lalo“ genannt, war schließlich gezwungen, das Schloss zu verkaufen und zog mit seiner Familie nach Ungarn – nach Glabár-Puszta, beziehungsweise nach Hács im Komitat Somogy. Niczky arbeitete in kommunistischer Zeit als Kutscher und Heizer. Er verstarb hochbetagt im Dezember 1992 in Budapest.
Rohonczy, Kautz und Niczky haben aufgrund ihres Mutes, wegen der Rettung von vielen Menschenleben und nicht zuletzt auch wegen ihres passiven Widerstandes gegen das NS-Regime Hochachtung und Ehrung verdient.
Alexander Karazman